Sie planen, Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund oder internationale Fachkräfte zu beschäftigen bzw. tun dies bereits? Sie möchten wissen, was bei der interkulturellen Zu-sammenarbeit zu beachten ist? Die In Arbeit-Checkliste hilft Ihnen dabei, die Einstellung von ausländischen Arbeitnehmer*innen vorzubereiten und die Arbeit mit vielfältigen Teams erfolg-reich zu gestalten. Was muss im Vorfeld beachtet werden? Wie gelingt die langfristige Integration in den Betrieb? Ob bei der Mitarbeitersuche, den ersten Wochen nach der Einstellung oder im Arbeitsalltag: Die Fragen helfen Ihnen, zielgerichtet Wissenslücken oder Nachhol- und Planungsbedarf festzustellen.
Weitere Hilfe bietet Ihnen das Informations- und Vernetzungsangebot unter inarbeit.inqa.de. Fragen Sie unsere Expertinnen und Experten und vernetzen Sie sich mit Unternehmen und Ansprechpartner*innen aus Ihrer Region.
Phase I: Rekrutierung / Mitarbeitersuche
- Ich möchte eine/n Geflüchtete/n oder eine/n Migrantin/en einstellen. Kenne ich den zuständigen Integrations Point der Bundesagentur für Arbeit? Gibt es in meiner Nähe weitere Anlaufstellen, die mir bei der Kontaktaufnahme behilflich sein können?
- Kenne ich andere Initiativen oder Vereine, die Geflüchtete gezielt vermitteln können?
- Habe ich unseren Betriebsrat und/oder unsere Gewerkschaft mit in den Entscheidungsprozess einbezogen?
- Gibt es Unternehmen in der Nähe, die in einer ähnlichen Situation sind und deren Erfahrungen mir weiterhelfen können?
- Ich habe eine/n geeignete/n Bewerber/in gefunden. Wie ist sein/ihr Aufenthaltsstatus?
- Können wir sicherstellen, dass wir ihn/sie auch längerfristig beschäftigen können?
- Welche Beschäftigungsmodelle gibt es, die für uns in Frage kommen (z.B. Praktika, Einstiegsqualifizierung mit integriertem Sprachkurs, Ausbildung)?
- Weiß ich, wie ich die Qualifikationen, die ein/e zukünftige/r Mitarbeiter/in im Ausland erworben hat, einschätzen soll? Weiß ich, welche Beratungs- und Unterstützungsangebote es hierfür gibt?
- Hat der/die neue Mitarbeiter/in ausreichende Deutschkenntnisse oder können wir einen Sprach- oder Integrationskurs organisieren? Weiß ich, welche Anlaufstellen und Unterstützung es hierfür gibt?
- Hat der/die neue Mitarbeiter/in bereits Kenntnisse über fachspezifische Begriffe?
- Haben wir Möglichkeiten zur Übersetzung von wichtigen Vokabeln im Unternehmen? (Kollegen/innen mit entsprechenden Sprachkenntnissen, Übersetzungstools o.ä.)
Phase II: Ankommen / der erste Monat
- Kenne ich die Geschichte meines/r neuen Mitarbeiters/in? Vielleicht ist diese wichtig, um seine/ihre Situation besser zu verstehen.
- Habe ich den/die neue/n Kollegen/in gefragt, ob er/sie Unterstützung braucht außerhalb des beruflichen Alltags, beispielsweise bei bürokratischen Abläufen/beim Finden einer Wohnung/beim Erlernen der Sprache? Weiß ich, welche Anlaufstellen und Unterstützung es gibt?
- Hat der/die neue Mitarbeiter/in einen Paten, ein festes Team oder eine/n direkte/n Ansprechpartner/in im Unternehmen?
- Habe ich die Kollegen/innen, den Betriebsrat aber auch den/die neue/n Mitarbeiter/in auf die Zusammenarbeit vorbereitet? Benötige ich hierbei noch Unterstützung von außen?
- Habe ich die Belegschaft und den/die neue/n Mitarbeiter/in gefragt, ob es bestimmte Wünsche, Vorstellungen oder Anforderungen gibt, wie das Unternehmen berücksichtigen muss?
- Wenn ja, habe ich eine Lösung/Vorstellung/Antwort auf die Fragen etc. formuliert?
- Weiß der/die neue Mitarbeiter/in über seine Rechte und Pflichten in unserem Betrieb Bescheid?
- Wer klärt ihn/sie verständlich über die deutschen Arbeitnehmerrechte auf? Ist unser Betriebsrat und/oder unsere Gewerkschaft informiert und kann den/die neue Mitarbeiter/in hier unterstützen?
- Wer klärt ihn/sie über Arbeitsschutz und medizinische Fragen auf? Können Betriebsrat und Gewerkschaften auch hier unterstützen?
- Kenne ich eine/n weitere/n Ansprechpartner/in bei rechtlichen Fragen?
- Kenne ich meine Rechte und Pflichten?
Phase III: Arbeiten / der Arbeitsalltag
- Fügt sich der/die neue Mitarbeiter/in gut ins Unternehmen ein?
- Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit (weiblichen/männlichen) Vorgesetzten?
- Wie fühlen sich die Kollegen/innen mit der neuen Situation?
- Möchten wir als Unternehmen oder der/die neue Mitarbeiter/in einen regelmäßigen Termin zur Besprechung seiner/ihrer aktuellen Situation im Unternehmen und als Bürger/in in Deutschland?
- Wie können wir die Potenziale unserer/s neuen Kollegen/in langfristig fördern?
- Bieten wir der/dem neue/n Mitarbeiter/in eine Möglichkeit, neue Ideen und Innovationen einzubringen?
- Inwiefern kann unser/e neue/r Mitarbeiter/in uns dabei helfen, neue Lösungen zu entwickeln und neue Kundenkreise zu erschließen?
- Gab es Vorfälle, die in den Bereich Diskriminierung fallen (sowohl unter Kollegen/innen als auch mit Kunden oder Dienstleistern)?
- Haben wir die Situation nachhaltig gelöst? Wie können wir zukünftig so etwas vermeiden?
- Können wir im Vorfeld Konfliktquellen erkennen und vermeiden?
- Bietet unser Unternehmen regelmäßige Feedbackmöglichkeiten und Raum zur Reflektion?
- Weiß ich, ob der/die neue Mitarbeiter/in eine besondere Behandlung bezüglich Religion oder Kultur erwartet? Wie könnten wir darauf reagieren?
- Ist der/die neue Mitarbeiter/in gut integriert?
- Gibt es unter den Kollegen/innen außerbetriebliche Veranstaltungen, bei denen der/die neue Mitarbeiter/in involviert ist?
- Planen wir ein Sommerfest/Weihnachtsfest für die Mitarbeiter und möchte sich unser/e neue/r Mitarbeiter/in einbringen?
- Können Kollegen/innen den/die neue/n Mitarbeiter/in zu Freizeit- oder Vereins-Aktivitäten außerhalb der Arbeit einladen?